Impuls zum Tag – 27. März 2020

Warten was kommt

ist gerade in diesen Tagen eine ganz neue und ungewohnte Lebenserfahrung. Bisher war doch unser Leben sehr gut vorgeplant und organisiert. Aber jetzt?
Der Kalender scheint außer Kraft gesetzt zu sein. Wir wissen nicht, was wird nächste Woche, was wird in 4 Wochen sein. Ich bin in den jetzigen Tagen zurückgeworfen,  auf des Elementare und Grundlegende unseres Lebens. Und leider bekommt die Angst, die aus dieser Ungewissheit resultiert, manchmal ein hässliches Gesicht. Die Angst nicht das lebensnotwendige zu bekommen nimmt in Hamsterkäufen Gestalt an, Verkäuferinnen werden angepöbelt. Es wird vor allem an sich gedacht. Zum Glück gibt es aber auch das Andere, aufopfernder Einsatz für Schwächere, Kranke und Einsame.

Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit. Du tust deine Hand auf und sättigst alles, was lebt, mit Wohlgefallen.  Psalm 145,15

Dankbar wird mir bewusst, dass genug für alle da sein kann. Und das die Sehnsucht nach Halt und Sicherheit gerade in unsicheren Zeit  bei Gott gut aufgehoben ist. Und warten fordert mich zu einer ungewohnten Lebenshaltung heraus.  Ich muss loslassen können und Vertrauen lernen, dass es gut werden kann, ohne dabei egoistisch zu werden.

Tobias Richter / Bezirkskatechet im KBZ Löbau-Zittau