Impuls zum Tag – 28. April 2020

Zwei Polizisten treffen mitten in der Nacht einen Mann, der unter einer Laterne in einer abgelegenen Straße etwas sucht. Sie bieten dem Mann ihre Hilfe an. Und so suchen sie zu dritt nach dem verlorenen Hausschlüssel. Schließlich fragt einer der Beamten den Mann: „Wo haben Sie denn Ihren Schlüssel verloren?” – „Vor meiner Haustür!” – „Und warum suchen Sie dann hier unter der Laterne?” – „Weil es hier heller ist!”

In der Herrnhuter Losung für heute steht:
So richtet nun euer Herz und euren Sinn darauf, den HERRN, euren Gott, zu suchen. (1. Chronik 22,19)

Etwas zu suchen, das kennt ja jeder von uns. Entweder suche ich etwas, das ich verloren habe oder ich suche etwas, das ich gern haben möchte. Aber egal was ich finden möchte, meine Suche wird nur dort sinnvoll sein, wo es irgendeinen Anhaltspunkt dazu gibt. Bei dem verlorenen Schlüssel sollte ich es dort versuchen, wo ich vorher war. Und wenn ich Pilze finden möchte, dann sollte ich nicht auf dem Asphalt eines Parkplatzes suchen, es sei denn ich habe meine Tüte mit Champignons aus dem Einkaufsmarkt dort verloren. Ansonsten lohnt es sich eher in den Wald zu gehen und dort zu suchen. Bei der verlorenen Einkaufstüte ist es dann umgekehrt.
Aber Gott suchen? Wo sollte ich denn Gott suchen?
Vor einigen Jahren habe ich ein kleines Buch entdeckt mit Gebeten. Oder eher sind es vielleicht Gespräche mit Gott zum Schmunzeln.
Meine Lieblingsgeschichte daraus ist das Gespräch zwischen Gott und Lara. Lara ist fünf Jahre alt.

Lara:   Ich denke mir eine Zahl, und du musst sie erraten.
Gott: Gut. Aber keine allzu schwierige.
L:        Nein, nein, ich nehme eine ganz einfache. Also, du kannst raten.
G:        Drei.
L:        Nein.
G:        Fünf.
L:        Nein.
G:        Zwölf.
L:        Nein.
G:        Ach Lara, ich kann es nicht erraten.
L:        Na, Sieben, Gott.
G:        Ah, wie konnte ich nur. Die Sieben habe ich ganz vergessen.
L:        Willst du noch einmal?
G:        Ja.
L:        Gut. Also, du kannst noch mal raten.
G:        Neun.
L:        Nein.
G:        Elf.
L:        Nein.
G:        Acht.
L:        Ja! Toll, Gott!

Du hast es erraten. Jetzt darfst du dir etwas wünschen dafür.

G:        Von dir, Lara?
L:        Ja, von mir.
G:        Dann wünsche ich mir einen bunten Stein.
L:        Ah, du bist ganz schön schlau, Gott; die sind nämlich schwierig zu finden.
G:        Ach ja? Aber ich kann dir ja helfen.
L:        Nein, sonst ist es kein echter Wunsch mehr.
G:        Stimmt. Aber ich kann dich doch begleiten beim Suchen.
L:        Gut, das kannst du. Aber nicht sagen, wenn du einen siehst.
G:        Nein, nein, Lara. Ich komm einfach nur mit.

Gott sagt: „Ich komm einfach nur mit.“ Das ist die Erfahrung vieler Menschen die sich auf Gott eingelassen haben. Gott kommt mit! Dort wo ich beginne ihn zu suchen, kann ich entdecken, dass Gott schon da ist. Er kommt mit mir mit!
Ich kann entdecken, dass Gott da ist wenn ich zur Arbeit gehe, wenn ich Zuhause bei der Familie bin, wenn ich krank bin oder wenn mir gerade die Decke auf den Kopf fällt. Er ist da, will sich finden lassen, und wartet darauf, dass ich mit ihn rede.
Gott erledigt nicht deine Hausarbeit und auch nicht den Einkauf. Und er lernt für dich nicht die Vokabeln und er räumt auch nicht das Zimmer auf. Aber, Gott ist da und er geht mit!
Er steht dir zur Seite und du kannst mit ihm reden.
Er geht mit, wenn es Streit gibt und er ist da wenn du glücklich bist. Und er will, dass dein Leben gelingt.
Ich wünsche dir, dass du diese Nähe Gottes spüren kannst. Heute, egal wo du gerade bist, und an jedem anderen Tag deines Lebens auch.

Volker Walter