2024-07-27 – ABER
Das Wörtlein „aber“ hat’s aber in sich! Es kann Berge versetzen und Menschen glücklich machen. Das glauben Sie mir nicht? Hier ist der Beweis:
Als die Ärztin dem Patienten das Ergebnis offenbarte: „Ja, der Verdacht hat sich bestätigt: Sie haben einen Tumor, aber er ist gutartig und problemlos zu entfernen.“ war der große Angst- und Sorgenberg plötzlich weggerückt.
Als der Lehrer dem Schüler mitteilte: „Du hast eine schlechte Leistung abgeliefert, aber du hast die Prüfung bestanden!“, jubelte er.
Es kommt alles darauf an, dass das ABER an der richtigen Stelle steht. Im Satzteil nach dem „aber“ liegt das größere Gewicht. Dies kann uns in komplizierten Situationen helfen, die Dinge in einem anderen Licht zu sehen. Anstatt: „Ich glaube ja, dass Gott mein Hirte ist, aber warum habe ich diese Krankheit?“ können wir sagen: „Ich bin krank, aber Gott ist trotzdem mein Hirte und mir wird nichts mangeln.“. In Trauer und Schmerz bekennt einer: „Mein Vater und meine Mutter verlassen mich, aber Gott nimmt mich auf.“ Israel betet: „Man stößt mich, dass ich fallen soll; aber der HERR (Gott) hilft mir.“ Und wenn wir in einer Beziehungskrise festhalten: „Ich habe mich sehr über dein Verhalten geärgert, aber ich möchte den Weg mit Dir gemeinsam weitergehen.“, dann kann das die Beziehung vor dem Zerbruch bewahren. Das Bindewort „aber“ steht an einer entscheidenden Stelle. Probieren Sie es doch heute gleich mal aus und setzen Sie das ABER ein, um Freude und Hoffnung zu wecken.
„Wort zum Sonntag“, von Karin Baudach, Pfarrerin im Kirchspiel Oberes Spreetal , veröffentlicht in der Sächsischen Zeitung vom 27./28. Juli 2024.