2024-09-14 – Durch selbstlose Liebe erblüht das Leben
… aber ohne Liebe geht unsere Welt zu Grunde!
Das wurde mir erneut deutlich bei den zwei vergangenen Landtagswahlen, wo extreme Ansichten hasserfüllt ausgesprochen wurden und damit unseren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Abstieg begünstigten, statt aufbauende und fördernde Kompromisse zu schaffen.
Das größte und höchste Bedürfnis eines Menschen ist doch, anerkannt, wertgeschätzt und geliebt zu werden — trotz aller eigenen Unzulänglichkeit.
Als ein König im Mittelalter wissen wollte ob Sprache angeboren ist oder erlernt werden muss, isolierte er Säuglinge, gab ihnen nur Speise und Trank! Ergebnis: alle starben! Die heutige Psychotherapie bestätigt, dass lieblose kalte Erziehung nur verkümmern lässt, aber durch liebevolle Zuwendung das Kind erblüht.
Neulich las ich: Dr. Uta Kronshage „Vom Gott der Angst zum Gott der Liebe “ Sie erzählt, wie sie als Psychotherapeutin die Liebe als Heilmittel ganz neu entdeckte, nachdem sie enttäuscht aus einer trockenen, kalten Kirche ausgetreten war – und ihr danach die biblische Botschaft der Liebe ganz neu aufging — und sie wieder in die Kirche eintrat! Ich selbst bin mit sehr wenig Liebe aufgewachsen und blieb dadurch ein unterentwickelter, kontaktarmer und für andere uninteressanter Mensch.
Als ich an Hand des göttlichen Liebesgebotes erkannte, dass ich selbst auch im kirchlichen Dienst letztlich lieblos war, brach ich vor mir selbst und vor Gott zusammen — und wollte aufgeben. Und plötzlich hörte ich eine Stimme im Herzen: Und Gott liebt gerade den Sünder. Daraufhin kam fühlbar eine Fülle der göttlichen Liebe über mich, so dass ich Gott, die Welt und mich ganz neu sah. Und das trägt mich bis heute und gibt mir Zuversicht und Freude, und auch die Kraft, diese unsere kaputte Welt anzunehmen und bei allem positiv zu bleiben. Vorausgesetzt, dass ich durch tägliche Zuwendung in Gottes vergebender Liebe bleibe, denn Gott ist Liebe! Und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm! Und einer der biblischen Kernsätze lautet: So sehr hat Gott diese kaputte Welt geliebt, dass er seinen Sohn gab, damit alle, die IHM vertrauen ewig am göttlichen Leben teilhaben! Das trägt mich! Dadurch werden für mich wissenschaftliche Gottesbeweise zweitrangig! Und so will ich dankbar schließen und singen: Liebe, die du mich zum Bilde deiner Gottheit hast gemacht! Liebe, die du mich so milde, nach dem Fall hast wiederbracht! Liebe! Dir ergeb ich mich! Dein zu bleiben ewiglich!
„Wort zum Sonntag“, von Siegfried Nerger, Pfarrer i.R. , veröffentlicht in der Sächsischen Zeitung vom 13./14. September 2024.