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Impuls zum Tag – 1. Mai 2020


30. April 2020

Dient einander als gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat. 1. Petrus 4,10

Zwei Worte aus dem Spruch zum Monat Mai machen mich besonders nachdenklich:
Dient und Gabe

Dient einander, dies hören wir in den jetzigen Tagen sehr häufig. Pflegeberufe bekommen eine bisher ausgebliebene Wertschätzung und werden als systemrelevant erkannt.

Dient einander, zwei Worte die sich aufeinander beziehen. Auf die Aufforderung dient allein würde sich bei mir Widerspruch regen. Einander dienen, bezieht mein Gegenüber ein. Es verweist auf mein Gegenüber, mein Dienen bekommt eine Bedeutung hin auf mein Gegenüber. Es beschreibt eine Wechselwirkung. Es wird nicht von einem allgemeinen Gehorsam gesprochen, sondern der Dienst für und miteinander wird erbeten.

Gabe oft ein Geschenk und ein Aufgabe zugleich! Fühlen sie sich begabt? Sind sie mit ihren Begabungen zufrieden? Wird ihnen ihre Begabung manchmal zur Last? Es gibt die allgemeine Erwartung: wer begabt ist, muss sie auch einbringen. Begabung verpflichtet höre ich immer wieder! Oder gehören sie eher zu denen, die sagen, da gibt es begabtere, die sollen DAS mal machen. Werde ich damit meiner Verantwortung wirklich gerecht?

Dient einander als gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat. 1. Petrus 4,10

Sicher ist in unserem Monatsspruch ein Idealbild beschrieben. Eine Gemeinschaft, wo jeder seine Begabung erkennt und gern und engagiert in die schöne Aufgabe des Wachsens des Reiches Gottes einbringt, ohne Eitelkeit und mit der nötigen Demut. Aber was wären wir ohne diese hoffnungsvollen und idealtypischen Orientierungen? Realistische Bilder haben wenig Mut machendes und Weg weisendes. Lassen wir uns von dem Vers anstiften. Gerade in diesen Zeiten, wo scheinbar ganz neue Begabungen gefordert sind und wir in bisher ungewohnter Weise einander brauchen. Lasst uns nach unseren unentdeckten Begabungen suchen und was sie für das große Ganze beitragen können. Damit Gottes Gnade unter uns sichtbar wird.

Tobias Richter