2020-05-03 – Neu denken
„Christus hat gelitten für euch und euch ein Vorbild hinterlassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußstapfen.“ (1Petr 2)
Die Corona-Einschränkungen verändern mein persönliches Leben einschneidend. Ich bin nicht nur unglücklich darüber. Es ist sonderbar: Ich kann mich nicht entsinnen, einmal in meinem Leben vier Wochen lang täglich 19:00 Uhr Zeit gefunden zu haben, um »Der Mond ist aufgegangen« mit der Posaune zu spielen. Unser Sohn begleitet mich mit der Trompete. Über die Wochen haben wir die letzten falschen Töne fast ausgemerzt. Es hat sich in dieser Zeit etwas entwickelt. Ich bin überrascht, wie leicht das ging, nachdem wir erst einmal auf die Idee gekommen waren.
Petrus schreibt uns, Christus habe uns ein Vorbild hinterlassen; wir sollten seinen Fußstapfen nachfolgen. Wie schwer tue ich mich sonst, mein Leben nach einem Vorbild zu verändern, selbst wenn es Christus ist! Die Macht der Gewohnheit hält uns alle in festem Griff. Erst durch Corona ist mir deutlich geworden, wie anders (und anders schön!) das Leben sein kann, wenn man dazu gezwungen wird.
„Wort zum Sonntag“, von Stephan Rehm, Pfarrer in der Kirchgemeinde Eibau-Walddorf ,
veröffentlicht in der Sächsischen Zeitung vom 2./3. Mai 2020.