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Verdi – Requiem in Zittau und Löbau


17. November 2025

Ganz herzlich laden wir zu den Aufführungen der Messa da Requiem von Giuseppe Verdi ein:

  • Buß- und Bettag              19.11.25                            17.00 Uhr St. Johanniskirche Zittau
  • Ewigkeitssonntag            23.11.25                            17.00 Uhr Nikolaikirche Löbau  

Es musizieren Alicja Cielsielczuk – Sopran, Ewa Zeuner – Mezzosopran, Yongkeun Kim – Tenor, Kammersänger Matthias Henneberg – Bass, der Bach-Chor Görlitz, der Oratorienchor Hoyerswerda, die Ephoralkantorei Löbau-Zittau und die Neue Lausitzer Philharmonie unter der Leitung von KMD Christian Kühne.

Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf

  • in Zittau: im Tourismuszentrum und im CD-Studio am Markt
  • in Löbau: in der Löbau-Information und bei Stempel-Keßner
  • Reservierungen sind unter christian.kuehne@evlks.de möglich.

Jeweils eine Stunde vor Aufführungsbeginn gibt es Eintrittskarten an den Kircheneingängen.

Das Projekt wird vom Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien und den Großen Kreisstädten Görlitz, Hoyerswerda, Löbau und Zittau gefördert

150 Jahre nach den deutschen Erstaufführungen (Dezember 1875 in Köln und in München, kurz darauf folgte Schuchs Erstaufführung in der Dresdner Semperoper) erklingt die Messa da Requiem von Giuseppe Verdi in Löbau und Zittau

Unter dem Eindruck des Todes von Gioachino Rossini 1868 lud Giuseppe Verdi die seinerzeit zwölf bedeutendsten Komponisten Italiens zur Gemeinschaftskomposition einer Totenmesse ein, der sogenannten Messa per Rossini. Er selbst übernahm in diesem Requiem die Vertonung des Schlusssatzes, des „Libera me“. Die Uraufführung sollte am ersten Todestag Rossinis, dem 13. November 1869, in Bologna stattfinden. Die Messa per Rossini war im September 1869 fertiggestellt, eine Aufführung kam jedoch wegen widriger Umstände nicht zustande. Das Manuskript geriet daraufhin zunächst in Vergessenheit.
Erneut beschäftigte sich Verdi mit dem Requiem-Stoff, nachdem 1873 der Dichter Alessandro Manzoni verstorben war. Verdi komponierte die Messa da Requiem als sein vorläufig letztes Werk.

Verdis Beitrag zur Messa per Rossini, das abschließende „Libera me“, wurde nun die Keimzelle für das gesamte Requiem. Verdi behielt ihn in leicht veränderter Form als Schlusssatz auch der neuen Komposition bei. Den A-cappella-Satz „Requiem aeternam“ für Solosopran und Chor aus der Totenmesse für Rossini verwendete Verdi im neuen Requiem im Orchester- und Chorsatz des „Requiem aeternam“ im Introitus. Die Vertonung des „Dies irae“ aus der älteren Komposition wurde dreimal für textgleiche oder -ähnliche Passagen der Sequenz aufgegriffen. Verdi verwertete außerdem eine weitere Eigenkomposition, die in der französischen Erstfassung der Oper Don Carlos als Totenklage für Posa fungierte, im „Lacrimosa“.

Wie vorgesehen, fand die Uraufführung am ersten Todestag Manzonis, dem 22. Mai 1874, in der Kirche San Marco zu Mailand statt. Der originale Titelzusatz „Per l’anniversario della morte di Alessandro Manzoni XXII Maggio MDCCCLXXIV“ schreibt diese Aufführung als eigentliche Werkbestimmung fest. Schon im gleichen Jahr jedoch führte Verdi das Werk in Paris auf und brachte es 1875 auch nach London und Wien.

Wegen des Widmungsträgers bezeichnete man einst Verdis Messa da Requiem als Manzoni-Requiem. Der Begriff war vor allem im deutschen Raum in den Jahren nach den ersten Aufführungen geläufig, wurde jedoch bereits im 20. Jahrhundert nicht mehr verwendet. Umgangssprachlich bedient man sich heute der Bezeichnung Verdi-Requiem, während für Konzertankündigungen häufig der Originaltitel Messa da Requiem eingesetzt wird.