2020-07-18 – Erntezeit


 
Gelb leuchten die Felder, schon früh am Morgen bis spät in den Abend. Getreide wiegt sich im Wind unter dem Himmel. Je nach Wetterlage sehe ich Erntemaschinen am Werk. Zu zweit, zu dritt ziehen die „Kapitäne der Ernte“ mit den Mähdreschern ihre Bahnen über die Felder. Dort stört keine Überbreite, im Gegenteil. Strohbündel werden anschließend zu Türmen gestapelt. Erntezeit entdecke ich auch woanders: Am Wochenende beginnen die Schulferien. Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer bringen nun die aufregenden vergangenen Wochen zum maximal guten Ende, trotz Improvisierungen und Einschränkungen. Schulabgänger gehen mit ihrem Zeugnis in der Hand und einem zuversichtlichen Blick nach vorn. Voraussichtlich geht die Erntezeit weiter: Urlaubszeit verspricht Erholung, Auszeit und Entdeckungen unter dem weiten Himmel und in der weiten Welt; dieses Jahr vielleicht eher mit Fahrrad, Zelt und Campingmobil in den Gefilden der Heimat. Urlaub ist Gelegenheit, alle Fünfe grade sein zu lassen. Wir können das, was geworden ist, annehmen und zu uns selbst kommen, in Familie und Freundschaft, wieder mehr als im Alltag. Dass die Ernte gelingt, und der Urlaub uns gut tut und Gottvertrauen uns umfängt, dazu können uns Liedzeilen von Detlev Block begleiten:
„Wir selber, Herr, sind deine Saat und Ernte,
und reifen unter Sonne, Wind und Regen,
Herr, dir entgegen.“     

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Urlaubs- und Ferienzeit!

Pfarrer Dr. Gregor Reichenbach, Pfarrer in der Kirchgemeinde Oderwitz-Mittelherwigsdorf

„Wort zum Sonntag“, veröffentlicht in der Sächsischen Zeitung am 18./19. Juli 2020