2022-04-03 – April, April …

… der weiß nicht, was er will – so lautet ein bekanntes Sprichwort. Der neue Monat hat wirklich nicht gerade den besten Ruf. Launisch und unbeständig soll er sein. Dieses Jahr scheint das wieder einmal zuzutreffen. Während ich diese Zeilen schreibe, spricht der Wetterbericht im Radio von seltenen sonnigen Abschnitten und Schauern in verschiedenen Niederschlagsformen. Gedankenverloren schaue ich aus dem Fenster und dann auf den Schreibtisch. Vor mir liegt ein Stapel mit Bildern, die Kinder gestaltet haben. „Ob Regen oder Sonnenschein, Gott will immer bei uns sein“ steht da. Ich muss lächeln. Eigentlich ist es ja gar nicht so wichtig, wie das Wetter gerade ist. Entscheidender ist: Ich bin nicht allein. Egal, ob gerade die Sonne scheint oder ein Graupelschauer fällt. Unabhängig davon, ob ich selbst gerade guter Stimmung bin oder mir etwas die Laune verhagelt. Gott lässt uns Menschen nicht sprichwörtlich im Regen stehen. Er ist eine Konstante und ganz unabhängig von persönlichen Empfindungen und Wohlbefinden immer da. Jeden Tag, auch im launischen April. Das zu wissen, macht froh und relativiert Vieles. Möge es uns durch Hochs und Tiefs im Wetter, aber auch im Miteinander tragen.

„Wort zum Sonntag“, von Peggy Göring, Schulbeauftragte im Kirchenbezirk Löbau-Zittau,  
veröffentlicht in der Sächsischen Zeitung vom 2./3. April 2022