2024-02-25 – Suchen sie etwas Bestimmtes?

Darf ich Sie so fragen?
Vielleicht kennen Sie die Frage aus einem Geschäft, wenn Sie „blos mal gucken“ wollen. Oder ein freundlicher Mensch fragt so, weil er merkt, dass Sie den Weg suchen.
Natürlich suchen wir was Bestimmtes, wenn wir etwas verloren, verlegt, oder zu gut aufgeräumt haben…
Das kann nervig werden. Aber es hat auch seinen Reiz, wenn wir ein Spiel draus machen. Zu Ostern, oder beim Versteck spielen.
Manche werden dabei leidenschaftlich. Egal, ob beim Pilze suchen oder Geocaching. Wenn wir finden, was wir suchen, löst es Glücksgefühle aus.
Und auch sonst, wenn wir nichts Bestimmtes suchen – vielleicht beim Zeitung oder Werbung durchblättern, oder auf dem Handy scrollen – ist suchen wie eine Grundhaltung bei uns. Das beobachte ich bei mir selber.
Auch bei jeder Veranstaltung, bei der ich nicht „zuhause“ bin, gehen meine Augen auf die Suche, ob ich irgendwo Bekannte entdecke. Naja, das löst nicht immer Glücksgefühle aus, wenn ich ehrlich bin… Andererseits freue ich mich, wenn ich Menschen finde, nach denen ich Sehn-sucht habe.
Denn einsam sein ist nicht schön. Warum ist das so? Woher kommt dieses unbestimmte Suchen? Woher die Sehnsucht? Ich glaube, wir Menschen ticken so. Wir sind dafür geschaffen, auf der Suche zu sein. Der Apostel Paulus sagte vor 2000 Jahren sinngemäß in einer öffentlichen Rede auf dem Markt von Athen:

Gott hat uns Menschen als Suchende geschaffen. Wir können ihn fühlen und finden, denn er ist jedem einzelnen von uns nahe. Die Bibel (Apostelgeschichte 17,27)

Wie kann man Gott fühlen und finden? Gott selber hat eine feste Zusage gemacht: Wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden, wenn ihr ernsthaft, mit ganzem Herzen nach mir verlangt (Jeremia 29,13)

Seit Gott in Jesus Christus Mensch geworden ist, können wir eine persönliche Beziehung zu ihm aufbauen, eine Herzensbeziehung. Wir können ihm das ganz einfach so sagen. Er hört uns und ist nur ein Gebet von uns entfernt. Wir müssen keine Angst haben, bei diesem „Date“ abgewiesen zu werden. Sprechen Sie ihn einfach an. Ganz ehrlich: Er wartet auf Sie.

Eine gesegnete Zeit mit ihm!  

„Wort zum Sonntag“, von Thomas Hoffmann, Gemeinschaftspastor der Landeskirchlichen Gemeinschaft Zittau, veröffentlicht in der Sächsischen Zeitung vom 10./11. Februar 2024.