Impuls zum Tag – 30. April 2020

HERZlich willkommen zum Tagesimpuls, bei dem es heute um das Herz geht. Dieses lebenswichtige Organ arbeitet in und für uns Tag und Nacht, mit großer Ausdauer und Gleichmäßigkeit. Und wir können es bewusst nicht steuern – aber dankbar sein, wenn es ihm gut geht. Und so steht das Herz auch noch für viel mehr, als das Organ – für die Liebe, für die Zuwendung …
… in der Losung zum heutigen Tag:
Gott ist dennoch Israels Trost für alle, die reinen Herzens sind. (Psalm 73,1)
steht das Herz auch noch für Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit und Authentizität.
Doch da begleiten uns im Leben auch manchmal andere Sprüche, wie z.B. „Der Ehrliche ist immer der Dumme“. Bestimmt haben wir alle schon gemerkt, wie anstrengend es sein kann, ehrlich zu sein. Genauso schwierig ist es, herauszubekommen, wer es ehrlich mit uns meint und wem wir vertrauen können. Und weil wir da manchmal daneben liegen, braucht der Ehrliche – bzw. alle, die reinen Herzens sind – manchmal Gottes Trost. Denn ehrlich sein heißt eben auch, komplizierten Situationen nicht auszuweichen.
Einfache und schnelle Lösungen zu versprechen, geht manchmal viel leichter. Und es findet auch viel schneller Zustimmung – zu allen Zeiten. Darunter litt der Beter des Psalmes 73 und darunter leiden heute ebenso Menschen. Doch selbst dann, wenn man mit seiner Ehrlichkeit abgelehnt wird, können wir darauf trauen, dass diese Ehrlichkeit, dieses reine Herz, vor Gott offenbar ist. Und außerdem gibt es ja noch einen anderen Spruch: „Ehrlich währt am längsten“. Doch dafür ist manchmal viel Geduld nötig.
Ehrlichkeit stellt sich nicht selbst in den Mittelpunkt, sondern sie dient dem Nächsten. Sie wird von Nächstenliebe getragen. Da sind wir wieder bei der Liebe, für die das Herz steht.

Gottes Liebe gilt jedem von uns. Sie hat jeden so geschaffen, wie er ist. Sie schenkt und bewahrt Leben. Diese Liebe gibt jedem Leben seinen Wert und seine Würde. Gottes Wunsch ist es, dass wir diese Liebe weitergeben, Wert und Würde des Lebens achten. Darauf weist uns Johannes in seinem Brief mit folgenden Sätzen hin:

Ihr Lieben, wenn uns unser Herz nicht verdammt, so reden wir freimütig zu Gott, und was wir bitten, empfangen wir von ihm; denn wir halten seine Gebote und tun, was vor ihm wohlgefällig ist.
(1.Johannes 3,21-22)

Die Worte erschrecken uns vielleicht. Wir spüren, wie wichtig es ist, sorgsam mit unserem Herzen, mit unserer Ehrlichkeit und mit unserer Nächstenliebe umzugehen. Und in der gegenwärtigen Krise spüren wir vielleicht auch, wie sehr wir auf das angewiesen sind, was Gott uns gibt.
So wünsche ich uns allen HERZensgute Erfahrungen und Begegnungen mit unserem Gott und mit unseren Mitmenschen.

Christian Kühne