
Bischöfe und Staatsminister besuchen Christian-Weise-Gymnasium Zittau
16. Mai 2025
Positive Erfahrungen mit dem Religionsunterricht in Konfessionell-Kooperativer Form
Zittau, 15. Mai 2025: Gemeinsam besuchten Staatsminister Conrad Clemens, Landesbischof Tobias Bilz und Bischof Heinrich Timmerevers am heutigen 15. Mai das Christian-Weise-Gymnasium Zittau (CWG) und informierten sich über den Modellversuch des Konfessionell-Kooperativen Religionsunterrichts (KokoRu). Mit dabei waren zudem die Fachpersonen, die im Kultusministerium, in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und dem Bistum Dresden-Meißen für Bildung und Religionsunterricht zuständig sind.
Nach einer Begrüßung durch den Schulleiter des Zittauer Christian-Weise-Gymnasium, Ingo Elmenthaler, gab es Informationen und Austauschmöglichkeiten über die vierjährige Erprobung des Konfessionell-Kooperativen Religionsunterrichts an der Schule. Peggy Göring, Schulbeauftragte des Kirchenbezirkes Löbau-Zittau und Lehrerin für evangelischen Religionsunterricht am Christian-Weise-Gymnasium, ihr katholischer Kollege Adrian Dautz sowie Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 7 bis 10 berichteten im Gespräch mit dem Staatsminister, den beiden Bischöfen und den Vertretern der beiden Kirchen über zahlreiche positive Erfahrungen mit dem Religionsunterricht in Konfessionell-Kooperativer Form.
Landesbischof Tobias Bilz würdigt das große Engagement der Schule: „Es ist wunderbar zu sehen, mit welcher Energie sich Schulleitung, Lehrerkollegium und die Religionslehrenden hier in Zittau für neue Wege im Religionsunterricht einsetzen.“ Denn es sei wichtig, dass Schülerinnen und Schüler sich auf diese Weise mit dem christlichen Glauben in seinen unterschiedlichen Ausprägungen auseinandersetzen könnten. „Zu lernen, was uns Konfessionen verbindet und sich über die Unterschiede gemeinsam auszutauschen, ist eine Schule im Glauben und fürs Leben.“
Burkart Pilz ergänzt: „Religionsunterricht vermittelt religiöse Allgemeinbildung, wichtige Werte und Verständnis für den Glauben. Deshalb ist es eine gute Nachricht, dass die Zahl der Religionslehrkräfte in den letzten 5 Jahren in Sachsen kontinuierlich gestiegen ist.“ Er freue sich, dass mit dem Bertolt-Brecht-Gymnasium Dresden und der Grundschule Hirschfelde nun auch weitere Schulen im kommenden Schuljahr mit dem Modellprojekt KokoRU beginnen wollen. „So werden Vergleiche bei der Evaluation möglich und damit wichtige Erkenntnisse für Religionsunterricht angebahnt, der offen ist für alle Schülerinnen und Schüler.“
Bischof Heinrich Timmerevers sagt: „Der konfessionell-kooperative Religionsunterricht ist aus einer ökumenischen Initiative entstanden – getragen von gegenseitigem Vertrauen. Und auch heute stehen wir Bischöfe ausdrücklich dafür ein. Ich würde mir wünschen, dass wir dieses Modell weiter ausbauen und stärken.“ Gerade in einer Zeit, in der viele Kinder und Jugendliche zu Hause kaum noch mit religiösen Fragen oder Inhalten in Berührung kämen, sei der Religionsunterricht unverzichtbar: „Er stiftet Orientierung – und das jenseits konfessioneller Grenzen. Wer sich die Welt auch religiös erschließen kann, gewinnt eine wichtige Dimension für das eigene Denken und Handeln. Diese Kompetenz brauchen wir – im persönlichen Leben wie im gesellschaftlichen Miteinander.“
Staatsminister Conrad Clemens stellte abschließend fest: „Ökumene macht Schule! Die Erfahrungen am Christian-Weise-Gymnasium Zittau zeigen, dass Konfessionen verbindender Unterricht religiöse Toleranz und Dialogfähigkeit fördert.“ Er begrüße sehr, dass sich die Kirchen und weitere Schulen auf den Weg machen, den konfessionellen Religionsunterricht in Konfessionell-Kooperativer Form anzubieten.
KoKoRu als Modellversuch am Christian-Weise-Gymnasium Zittau
Das Christian-Weise-Gymnasium Zittau ist die erste Modellschule in Sachsen, an der nun schon im 4. Schuljahr für 101 Schüler (77 evangelisch, 24 Katholisch) Religionsunterricht in Konfessionell-Kooperativer Form stattfindet. Die Lehrkräfte für Evangelische und für Katholische Religion haben dafür gemeinsame schulbezogene Lehrpläne entwickelt. Unterstützt wurden sie dabei von der Schulleitung, dem Kollegium, Fachberatern, dem Landesamt für Schule und Bildung (LASUB) und Fachverantwortlichen der Kirchen. Sie unterrichten im Teamteaching und im Wechsel. Der wöchentlich zweistündige Unterricht wird permanent evaluiert, wobei auch Schüler und Eltern beteiligt werden. Der Erfolg des Modells zeigt, dass die 7. Klasse nun zwei Lerngruppen mit insgesamt 34 Schüler und Schülerinnen umfasst.
Auszug aus der gemeinsamen Pressemitteilung der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens und des Bistums Dresden-Meißen
