2020-08-16 – Herr, wie sind deine Werke so groß und viel!

Herr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle sinnvoll und weise geordnet! Und die Erde ist voll deiner Güte! Aus Psalm 104
Diese Worte kommen mir hier beim Kururlaub in den Sinn. Da sehe ich im Garten die Vielfalt der Kakteenarten – und staune! Da sehe ich im Internet im Großformat eine Vielfalt von Insekten – und ihre sinnvolle Einordnung in die Natur. Da lese ich staunend über die zielstrebig steuernden Gene in meinem Körper. Da begegnet mir die dienende und ordnende Arbeit der Kurverwaltung und des Hauses.
Aber über eines stolpere ich! Der Mensch sei nur ein Zufallsprodukt einer blinden Natur – ohne letzten Sinn und Zweck. Das macht man mir seit meiner Kindheit weiß – im so klugen Europa!
Um die 80 Prozent rechnen mit einer jenseitigen umfassenden größeren Welt, aus der alles hervorgeht. Nahtodeserlebnisse, Quantenphysik, Mathematik etc weisen über unsere 4 Dimensionen hinaus – auf weitere und höhere. Uns brachte man bei: Mit dem Tode sei alles aus! Kein Wunder, dass Menschen unerfüllt in Esoterik und Yoga nach mehr suchen!
Ich bin froh, durch den Christlichen Glauben einen Sinn für mein Leben – als Vorbereitung und Etappe für ein höheres Leben nach dem Tode – gefunden zu haben. Dort wird nicht mehr Klein- und Großkrieg regieren, sondern liebendes Dienen, Schenken und schöpferisches Wachsen! Die Bibel spricht vom Königtum der vollendeten Gerechten.
Deshalb überzeugt mich der in seiner Liebe und Hingabe einzigartige Mensch vor 2000 Jahren – nach dem wir wegen seiner Bedeutsamkeit unsere Zeit datieren. Wir wissen ihn  als einzigartigen und uns dienenden König im Himmel! Er wird diese Welt zum Ziele, zum schenkenden Miteinander, führen. Deshalb glaube ich an IHN, auch wenn meine irdischen Sinne ihn nicht begreifen und beweisen können. Aber mein Innerstes, mein Herz spürt IHN und seine Liebe, wenn ich ihm vertraue, mich ganz auf ihn einlasse. Das macht mich froh und frei! Das gibt mir Halt und Zuversicht. Das gibt meinem Leben Sinn und Zielstrebigkeit.   

  Kann mir jemand eine bessere und frohmachendere Perspektive sagen oder bieten? Wird nicht unsere Welt mit ihrem Egoismusprinzip immer wieder zum Jammertal? So bin ich dankbar, durch Glauben und Gottvertrauen sinnvoll und zielstrebig leben und sagen zu können: Herr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle so weise und sinnvoll geordnet! Und die Erde ist voll deiner schenkenden Güte!       

„Wort zum Sonntag“, von Siegfried Nerger, Pfarrer im Ruhestand aus der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Obercunnersdorf
veröffentlicht in der Sächsischen Zeitung vom 15./16.08.2020.